
Der Style-Guide für modernes Wohnen mit flexiblen Soft-Cover und Lesezeichen-Bändchen in sattem Gelb. Die tintenklecksige Typo des geprägten Titels verstärkt den Eindruck einer persönlichen Kladde, versehen mit den Tipps der international renommierten Interiordesignerin, die u.a. das Connaught Hotel London, das Condesa DF Hotel in Mexiko City sowie das Café Francais in Paris und exclusive Privatdomizile ausgestattet hat. Unterstützt wird sie von Soline Delos, Journalistin der französischen Elle Decoration. Statt eines Klappentextes ziert ein Aufkleber mit Infos die rückwärtige Kladdenansicht.


Über 300 Fotos verbildlichen die Ratschläge der Trendsetterin. Stilisiert mit Masking-Tape befestigt verstärken die Fotos durch ihre improvisiert wirkende Anordnung den Notizbuch-Charakter. Ihre Einrichtungstipps schüttelt India Mahdavilocker aus dem Handgelenk – genauso wie sie antwortet wenn sie abends bei einer Essenseinladung um eine Raum-Diagnose gebeten wird. Die ‚Yes‘ und ‚No‘-Tipps kommen schnell zur Sache, langatmige Erklärungen scheinen nicht ihr Ding zu sein. Die Erklärungen und Hinweise sind okay, kratzen an der Oberfläche, wirklich Neues bitte nicht erwarten – für Newcomer aber durchaus annehmbar und durch die würzige Kürze vielleicht motivierender als inhaltsschwere Analysen. Übrigens: ‚Die Zeitschriftenstapel auf dem Toiletten-Boden sollte man sorgfältig aussuchen, denn je schicker die Zeitschrift, desto schicker die Toilette.‘ Welche Zeitschriften das Autorenduo empfiehlt ist Seite 75 zu entnehmen…
Die stärksten Momente hat der Guide über die Objektfotos bei von Mahdavi realisierten Objekten wie dem Bild ganz unten. Am schwächsten sind dagegen die 200 Tipps zum Buchende. Stoff-Hersteller wie Rubelli, Pierre Frey, Osborne & Little als Lieblingsadressen zu bezeichnen, dazu Leuchten-Hersteller Flos und einige andere ‚Große‘, erscheint als eher magere Ausbeute für Leser, die echte Tipps erwarten.


Für wen… Für Interior-Einsteiger die wilden Muster-Mix und farbige Einrichtungskonzepte lieben und Bodenbeläge in uni als langweilig empfinden…
| spk, 089VERLAG